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Vortrag in Steyr: „SOS – Psyche im Ausnahmezustand“

Festsaal Dominikanerhaus

Einen außergewöhnlichen Vortrag unter außergewöhnlichen Rahmenbedingungen hielt pro homine Obmann Ewald Kreuzer am 12. Oktober 2020 im Festsaal des Steyrer Dominikanerhauses. Er sprach darüber, wie wir in Corona-Zeiten mit Ängsten und Depressionen umzugehen lernen.

Registrierung und Sitzplatz-Nummern

Erstmals in der Geschichte des Bildungshauses wurden die mit Nasen-Mund-Maske erschienenen Zuhörer beim Eingang gebeten, ihren Namen und ihre Telefonnummer anzugeben und erhielten eine zugewiesene Sitzplatznummer im Saal. Die Sitze waren jeweils mit Sicherheitsabstand aufgestellt. In ihrer Begrüßung bat Ingeborg Christl (Sekretariat Dominikanerhaus) um Verständnis für diese Vorsichtsmaßnahme, um niemanden einem erhöhten Gesundheitsrisiko auszusetzen.

Viele Auswirkungen: Ängste, Einsamkeit, Zukunftssorgen

Mag. Ewald Kreuzer begann seinen Vortrag anhand von Fotos mit einem Rückblick auf den Beginn der Corona Pandemie, die sich in den ersten Monaten dieses Jahres rasend schnell von der chinesischen Stadt Wuhan über Europa in der ganzen Welt ausbreitete. In Form einer Powerpoint-Präsentation ging er insbesondere auf die Phänomene von Angst, Depression, Schlafstörungen und Einsamkeit ein, die bei vielen Menschen in der Bevölkerung durch den sogenannten „Lockdown“ und den damit verbundenen Einschränkungen des alltäglichen Lebens ausgelöst wurden. Interessanterweise hätten ältere Personen (die „Kriegsgeneration“) weit weniger Ängste und Sorgen vor dem Corona Virus gehabt als jüngere. Sie litten aber umso mehr unter Einsamkeit und sozialer Isolation, wenn sie etwa in Alten- und Pflegeheimen wohnten und lange Zeit nicht besucht werden durften. Auch die wirtschaftlichen und psychosozialen Auswirkungen der Corona Pandemie wurden angesprochen.

Krise als Chance zur Neubesinnung

Neben all den negativen Folgen führte die weltweite Krise durch Corona aber auch zu einem Umdenken. Viele Menschen hielten inne, entschleunigten ihr Arbeits- und Lebenstempo und entdeckten auf neue Weise den Wert von Familie, Freundschaften und Beziehungen und schöpften Kraft und Freude aus der bewusster als vorher wahrgenommenen Natur. Anhand eines „7-Säulen-Modells“ zeigte der Vortragende auf, wie unsere psychische Widerstandskraft (Resilienz) gestärkt werden kann und was uns hilft, auch diese herausfordernde Zeit gut zu bewältigen.

Persönliches Erleben geschildert

Nach dem Vortrag, zu dem - wahrscheinlich coronabedingt - weniger Personen als in den Jahren zuvor kamen, gab es eine Premiere: Unter der Gesprächsmoderation von MMag. Renate Burgholzer (stellvertretende Obfrau von pro homine) schilderten alle anwesenden Zuhörer/innen, wie sie diese bewegende Zeit bisher erlebt haben. Auch eine anwesende Spitalsärztin teilte ihre beruflichen Erfahrungen und Empfindungen mit. So wurde dieser Abend neben dem spannenden Vortrag auch zu einem interessanten und bereichernden Erfahrungsaustausch.

Büchertisch zum Schmökern

Zum Abschluss des Vortrages konnten sich die Zuhörer am Büchertisch über interessante Fachliteratur zum Thema Angst, Depression, Einsamkeit und über die vielfältigen Angebote des Vereins pro homine informieren. Auf das geplante Buffet mit small talk musste heuer leider verzichtet werden.

Hinweis: Dieser Vortrag von Mag. Kreuzer wird am 16. Oktober 2020 im Klosterfestsaal der Benediktinerinnen in Steinerkirchen an der Traun (Bezirk Wels-Land) wiederholt (Beginn: 19.30 Uhr).

Bericht: Ewald Kreuzer, Claudia Anzinger (Fotos)  (Video)

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