Verein für psychische Gesundheit
Das neu aufgestellte Begleitteam der Selbsthilfegruppe Vöcklabruck, bestehend aus Ingrid Lutz (Leitung), Petra Wimmer, Claudia Pleiner, Mag.a Alexandra Aglas und Mag.a Sandra Karlsberger traf sich am 18. April 2023 im Cafe Lichti in Vöcklabruck gemeinsam mit PRO HOMINE Obmann Mag. Ewald Kreuzer und SHG-Koordinatorin Birgit Kastner. Auch Andrea Klancnik von der SHG Linz nahm daran teil.
Es wurden Informationen und Erfahrungen ausgetauscht sowie Ideen für zukünftige Projekte gesammelt wie etwa nach dem Vorbild der SHG Steyr auch in Vöcklabruck eine „Freizeitgruppe“ zu gründen, um gemeinsam Aktivitäten zu unternehmen. Ebenso soll ein Vortrag von PRO HOMINE Obmann Mag. Ewald Kreuzer im Herbst zum Thema „Rat und Hilfe bei Depressionen“ im Rahmen der „Gesunden Gemeinde“ in Vöcklabruck angeboten werden.
Bereits zum zweiten Mal folgte am 16. Jänner 2023 ein Team von PRO HOMINE der Einladung des Katholischen Bildungswerkes Steinerkirchen zu einem Vortragsabend zum Thema „Rat und Hilfe bei Depressionen“. Dabei wurde auch das praktische Ratgeber-Buch „Neu aufblühen!“ vorgestellt.
Es begann diesmal mit einem Abendessen im Kloster von Steinerkirchen, wo das angereiste dreiköpfige PRO HOMINE Team mit Renate Burgholzer, Ewald Kreuzer und Claudia Anzinger von den „Schätzen der Klosterküche“ (dazu zählte auch der eingelegte Kürbis aus dem Klostergarten) kosten durfte und die benediktinische Gastfreundschaft der Klostergemeinschaft mit allen Sinnen erlebte. Das Kloster wurde für uns zu einem „Ruheplatz an der Quelle“.
Großes Interesse in der Pfarre
Nach dieser kulinarischen Stärkung begrüßte Pater Alois Mühlbacher im Klosterfestsaal alle anwesenden Gäste. Er betonte das große Interesse in seiner Pfarre an diesem wichtigen Thema und freute sich, dass Mag. Ewald Kreuzer nun schon zum zweiten Mal einen Vortrag dazu hält.
Die Frage, wie Menschen mit Depressionen geholfen werden kann, beschäftigt den Theologen und Lebensberater Ewald Kreuzer, seit er 1996 in Steyr eine Selbsthilfegruppe gegründet hat. Bei seinem Vortrag erörterte er Ursachen, Erkennung und Behandlung einer Depression und sprach auch offen das oft tabuisierte Thema „Suizid“ an.
Betroffene erzählen
In den Vortrag eingebaut waren auch Lese-Auszüge aus dem Buch „Neu aufblühen!“, das PRO HOMINE, der Verein für psychische Gesundheit in mehrjähriger Redaktionsarbeit zusammengestellt hat. Aus dem Herzstück des Buches, dem Kapitel „Betroffene erzählen“, wurden von Claudia Anzinger zwei authentische Geschichten vorgelesen. Diese ermutigen, niemals aufzugeben und mit Hoffnung und Zuversicht jeden Tag neu anzufangen.
Das Buch „Neu aufblühen“ wurde nach dem Vortrag, der mit viel Applaus bedacht wurde, auf einem Tisch zum Ansehen und Mitnehmen gegen eine freiwillige Spende aufgelegt. Das PRO HOMINE Team konnte sich anschließend noch bei manchen Gesprächen über das Buch und das Thema des Abends unterhalten.
Bericht & Fotos: PRO HOMINE Team
Depression und Diabetes - ein gefährlicher Mix
Unter diesem Titel hielt Mag. Ewald Kreuzer am 18. Jänner 2023 einen interessanten Vortrag im Steyrer Gasthof Bauer. Eingeladen hatte dazu die Steyrer Gruppe der Aktiven Diabetiker Austria (ADA). Rudolf Mayer, deren Leiter und Vorstandsmitglied der Selbsthilfe OÖ, hatte den PRO HOMINE Vereinsobmann schon vor mehreren Jahren dazu eingeladen. Doch dann kam Corona und machte für lange Zeit alle Treffen und Veranstaltungen unmöglich.
800.000 Diabetiker in Österreich
Zu Beginn seines Vortrages präsentierte Ewald Kreuzer aktuelle Zahlen. Weltweit macht Diabetes 1,8 Prozent aller Krankheiten aus. In Österreich gibt es rund 800.000 Menschen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind, 30.000 Personen an Typ-1-Diabetes, davon etwa 1600 Schulkinder. 10.000 Menschen sterben jedes Jahr in Österreich an den Folgen von Diabetes mellitus (mehr als an Darm- oder Brustkrebs). Viele Diabetiker leiden zudem an depressiven Verstimmungen, jeder zehnte sogar an einer medizinisch diagnostizierten Depression. Diese wirke sich ungünstig auf den Krankheitsverlauf und die Therapie aus, weil Antrieb und Wille fehlen und die persönliche Stimmungslage als bedrückend erlebt wird.
Depressionen auch bei Diabetes stets aktuell
„Wer eine gedrückte Stimmung hat, sich antriebslos fühlt und unter Konzentrations- und Schlafstörungen leidet, kann oftmals die Diabetestherapie nicht bewältigen oder schafft es nicht, sich ausreichend zu bewegen“, weist der Psychologe Prof. Dr. Frank Petrak von der Universität Bochum hin. Nicht zuletzt deshalb ist der Krankheitsverlauf des Diabetes bei depressiven Patienten deutlich schlechter. Das Thema Depression und Diabetes sei daher ein stets aktuelles, dem große Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, betonte Ewald Kreuzer. In seinem Vortrag erläuterte er wirksame Methoden der Behandlung von Depressionen wie Medikamente (Anti-Depressiva), vielfältige Angebote der Psychotherapie sowie ein persönlicher Lebensstil, der auch der Selbstfürsorge breiten Raum gibt.
Ratgeber-Buch mit Leseproben
Im Rahmen der Veranstaltung stellte Ewald Kreuzer auch das Buch "Neu aufblühen! Rat und Hilfe bei Depressionen" vor. Es wurde in mehrjähriger Arbeit von einem engagierten Redaktionsteam von PRO HOMINE - Verein für psychische Gesundheit zusammengestellt und von der OÖ Gesundheitskassa finanziell unterstützt. Claudia Anzinger, die als Fotografin und Zeichnerin an der Gestaltung des Buches mitgewirkt hat, präsentierte daraus mehrere Leseproben. Im Anschluss an den Vortrag bestand die Möglichkeit, diesen praktischen Ratgeber gegen eine freiwillige Spende zu erwerben.
Namens der ADA Gruppe Steyr bedankte sich deren Leiter Rudi Mayer sehr herzlich bei Ewald Kreuzer und Claudia Anzinger für diesen interessanten Abend mit Vortrag und Lesung. Im Anschluss gab es noch manchen „small talk“, ein nettes Foto-Shooting sowie den Wunsch nach einer engeren Zusammenarbeit zwischen der ADA Gruppe Steyr und der örtlichen Selbsthilfegruppe für Menschen mit Depressionen und deren Angehörige.
Bericht: Ewald Kreuzer, Fotos: Claudia Anzinger, ADA Gruppe Steyr
Stimmungsvolle Adventfeier
Am 3. Dezember 2022 fand im Steyrer Gasthof Bauer unsere diesjährige Adventfeier statt. Der Verein pro homine besteht nun schon seit fast 20 Jahren und für viele Vereinsmitglieder ist diese Feier schon zu einem Fixpunkt des Jahres geworden. Einige sind jedes Mal sehr gerne dabei. Diesmal war die Freude besonders groß, denn es konnte sogar ein neues Mitglied gewonnen werden!
Gemeinschaft tut gut
Gerade bei dieser Adventfeier war zu spüren, dass es uns in besonders stürmischen Zeiten guttut, in wohltuender Gemeinschaft so manche Sorgen zu vergessen. Ewald Kreuzer, der Gründer und Obmann des Vereins, begrüßte zunächst herzlich alle Gäste. Dann stimmten wir ein Adventlied an, weil uns die Musik auch verbindet und das Singen eine Sprache ist, die alle verstehen. Nach einem Jahresrückblick auf das Vereinsgeschehen berichtete unsere stellvertretende Obfrau und Selbsthilfegruppen-Koordinatorin Birgit Kastner, was sich in den vier pro homine Selbsthilfegruppen in Steyr, Linz, Wels und Vöcklabruck so tut.
Buntes Programm und kulinarischer Genuss
Dann ging es im Programm weiter mit einem Blick in Thomas Brezinas neuestem Buch „Bibel in Reimen“. Claudia und Ewald lasen mit verteilten Rollen zwei Kapitel daraus vor. Unsere Gastgeberin Regina Trauner hatte für unsere Feier wieder liebevoll eine individuelle Speisekarte gestaltet. Das Essen schmeckte uns in großer Runde besonders gut.
Nach dem Essen rätselten wir gemeinsam an der Lösung eines „Weihnachtsquiz“ mit 12 zum Teil kniffeligen Fragen. Christian Snetivy aus Linz brachte einen uns nachdenklich stimmenden Text mit dem Titel „Perspektivenwechsel“ mit, der überraschenderweise von oben nach unten gelesen eine ganz andere Deutung zulässt als von unten nach oben. Christian Pramhas brachte uns alle mit einer launig vorgetragenen lustigen Weihnachtserzählung zum Lachen. Dass die Frage „Wo geht’s hier zum Bahnhof?“ gar nicht so einfach zu beantworten ist und davon abhängt, wer jeweils darum gefragt wird (z.B. Gesprächstherapeut, Psychoanalytiker, Sozialarbeiter, Psychodramaleiter), zeigte eine von Ewald vorgetragene heitere Parodie.
Geschenke-Tombola und Nostalgie-Klänge
An diesem Abend wurde es noch spannend, als Christian die von uns zu Beginn der Adventfeier gezogenen Nummern kleinen Weihnachtspäckchen zuordnete, die alle anwesenden pro homine Mitglieder von ihm überreicht bekamen. Die Freude war groß.
Unsere Adventfeier war heuer ganz „analog“ gestaltet, da diesmal kein Beamer zur Verfügung stand. Dafür eine Musikbox, ein echter Wurlitzer aus den 70iger Jahren, der uns mit nostalgischer Schallplatten-Musik an anno dazumal erinnerte. Ewald meinte: „So kann aus etwas ganz Unerwartetem sogar Großartiges werden!“
„Es hat mir so gefallen!“
Bei allen Teilnehmenden an der heurigen Adventfeier breitete sich ein wohliges Gefühl der Zusammengehörigkeit aus. Marianne aus Linz freute sich: „Es war besinnlich, lustig und gemütlich. Mir hat es so gefallen!“ Und Birgit ließ im Rückblick auf unsere Feier die pro homine WhatsApp-Gruppe wissen: „Es war eine richtig schöne, gemütliche Feier. Vielen Dank an Ewald, Christian und Claudia für die Vorbereitung.“
Bericht: Claudia Anzinger, Redaktionelle Bearbeitung: Ewald Kreuzer, Fotos Adventfeier 2022: pro homine Team
Großen Anklang fand eine Veranstaltung am 10. Oktober 2022, dem Internationalen Tag der psychischen Gesundheit, die der Verein pro homine gemeinsam mit dem Dominikanerhaus Steyr organisierte. Im Festsaal hielt Obmann Mag. Ewald Kreuzer, Theologe und Diplom-Lebensberater, einen Vortrag zum Thema „Rat und Hilfe bei Depressionen“. Er erläuterte auf leicht verständliche Art mögliche Ursachen und Auslöser dieser psychischen Erkrankung, wie sie als solche überhaupt erkannt und wirksam behandelt werden kann. Anhand einer Powerpoint-Präsentation präsentierte er auch aktuelle Daten, wie viele Personen jedes Jahr weltweit, in Europa und in Österreich an Depressionen erkranken. Zunehmend betroffen sind Jugendliche und Kinder.
Depressive Menschen besonders suizidgefährdet
Auch das in unserer Gesellschaft oft tabuisierte Thema „Suizid“ wurde im Vortrag offen angesprochen. Besonders signifikant: Drei Viertel aller Suizide werden von Männern verübt. 90 Prozent aller Suizide haben eine psychische Erkrankung als Ursache wie etwa Depressionen. Daher sei es wichtig, der Suizidprävention eine erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen. Es stünden viele Beratungseinrichtungen zur Verfügung, die rund um die Uhr und kostenlos kontaktiert werden können, wies Ewald Kreuzer besonders auf die Telefonseelsorge (Tel. 142) und die Krisenhilfe OÖ (Tel. 0732/2177) hin.
Leseauszüge aus dem Buch „Neu aufblühen!“
Berührende Berichte von ehemals Betroffenen konnten die Besucher der Veranstaltung in einer Lesung aus dem Buch „Neu aufblühen!“ hören. Sie wurde von Claudia Anzinger vorgetragen, die mit Illustrationen und Fotos das vom Verein für psychische Gesundheit in dreijähriger Redaktionsarbeit zusammengestellte Buch mitgestaltet hat. Darin beschreiben Menschen, wie sie aus ihren Depressionen, Ängsten und Suizidgedanken zu neuer Lebensfreude zurückfanden. So schildert eine 24jährige Studentin, wie sie aus ihrer tiefen Sinnkrise herausfand und ihre Selbstmordgedanken überwand. Auch die bewegende Geschichte einer Kindergärtnerin war zu hören, die seit ihrer Kindheit an Depressionen litt und sich von ihrer Umgebung unverstanden fühlte. Sie lernte schließlich, dem nachzuspüren, was ihr guttut und sich nicht selbst zu überfordern. Mit ihrer persönlichen Geschichte will sie andere ermutigen, niemals aufzugeben.
Ratgeber-Buch beim Verein pro homine erhältlich
Viele Besucher dieser Kombinations-Veranstaltung aus Vortrag und Lesung nutzten das Angebot, sich das leicht lesbare Buch „Neu aufblühen!“ als praktischen Ratgeber mitzunehmen. Da es von der OÖ Gesundheitskassa mit einem Druckkostenbeitrag gefördert wurde, kann der Verein es allen Interessenten gegen eine freiwillige Spende anbieten. Das Buch ist direkt beim Verein pro homine erhältlich: Michaelerplatz 11, 4400 Steyr, Tel. 0664/2311570, Mail: pro-homine@gmx.at
Bericht: Ewald Kreuzer, Fotos: pro homine Team
Der heurige pro homine Vereinsausflug
begann am Samstag, 10. September 2022 bei Sonnenschein auf der Gugl
in Linz. Das gemeinsame Ziel war der Botanische Garten, der auf 4,2
Hektar mit rund 10.000 verschiedenen Pflanzenarten zu den schönsten
Anlagen Europas zählt und im heurigen Jahr sein 70-jähriges
Jubiläum feiert. Teilnehmer der Linzer und Steyrer Selbsthilfegruppe
waren mit dabei, ebenso mehrere Vorstandsmitglieder und ehrenamtliche
Mitarbeiterinnen. Beim Eingang zum Botanischen Garten entstand auch
gleich das erste fröhliche Gruppenbild.
Überraschungen im „Garten der
Vielfalt“
Von hier aus ging man in Kleingruppen, um den „Garten der Vielfalt“ zu entdecken, zu bestaunen, zu fotografieren, sich zu wundern oder die Natur einfach auf sich wirken zu lassen. In fünf Gewächshäusern gab es viele exotische Pflanzen zu bestaunen und auch eine einzigartige Sammlung von Kakteen und wunderschönen seltenen Orchideen. Eine besonders interessante Sonderschau war zu sehen über „Fleischfressende Pflanzen“, wo es vieles zu bewundern gab.
Nicht nur Bäume, kleine Pflanzen und
Tiere sorgten für Überraschungen im „Garten der Vielfalt“. Wir
entdeckten auch Tafeln mit gefühlvollen Gedichten und Texten und
originellen Skulpturen. Auch über „Hörerlebnisse der besonderen
Art“ unter so manchem Baum wunderten wir uns. Unser Sehen, Fühlen,
Hören und Schmecken (wir kosteten auch die Kräuter und Himbeeren)
wurde durch ein Gewitter unterbrochen und so ergaben sich auch nette
Gespräche im Gartencafe „Orchidee“ bei Kaffee und Kuchen.
Grüne Gärten sind gut für unsere
Seele
Viele von uns erlebten diesen herbstlichen Spaziergang durch den Botanischen Garten wie ein „Ankommen in einer Oase“, wo wir die Hektik des Alltags kurz vergessen konnten. Solche spannenden Expeditionen durch die Natur laden uns ein, öfter zu Fuß unterwegs zu sein und die Wälder so zu hinterlassen, wie wir sie vorgefunden haben.
Vielleicht möchtest du ja bald mit
deinem Kind, Enkel- oder Urenkelkind einen Baum pflanzen oder
Radieschen, Karotten oder Blumen? Weil Gärten gut für unsere Seele
sind und das GRÜN auch unseren Augen guttut. Wir finden sogar
seelischen Trost in der Begegnung mit der Natur.
Bericht: Claudia Anzinger, Fotos: Maria Müller, Claudia Anzinger, Private Aufnahmen
Der pro homine Sommerheuriger 2022 fand entgegen aller Erwartung heuer nur in stark verkleinerter Runde statt. Beim beliebten Steyrer Heurigenlokal „Sepplhub“ trafen sich am Freitag, 15. Juli 2022 bei strahlendem Sonnenschein und gemütlicher Gastgarten-Atmosphäre Ewald Kreuzer, Christian Pramhas und Johannes Gasplmayr vom Vorstandsteam sowie Ilse Ahammer und Wolfgang Glaser, der diese beliebte Freizeitveranstaltung vor vielen Jahren initiiert hatte und die seitdem zur festen Tradition im Vereinsleben zählt. Die „Stammtisch-Runde“ plauderte über dies und das und genoss die kulinarischen Angebote der freundlichen Gastwirtin Karin Mayr. Auch wenn der diesjährige Sommerheuriger „klein und fein“ war, würden wir uns beim nächsten Mal doch wieder über zahlreichen Besuch sehr freuen!
Bericht & Foto: Ewald Kreuzer
„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“,
war der jüdische Religionsphilosoph Martin Buber überzeugt. Bereits zum siebenten Mal fand am 30. Juni 2022 am Steyrer Stadtplatz der „Tag der Begegnung“ statt. Initiator und Organisator der beeindruckenden Veranstaltung ist Wolfgang Glaser, dem es als Rollstuhlfahrer ein besonderes Anliegen ist, dass Menschen mit und ohne Behinderungen körperlicher oder psychischer Art miteinander ins direkte Gespräch kommen und so Scheu und Isolation überwinden und Vorurteile abbauen. Gelegenheit dazu boten acht Organisationen, die sich mit Infoständen an diesem Projekt beteiligten: Lebenshilfe OÖ, pro mente OÖ, Empowerment-Center des KI-I, Miteinander GmbH, Assista, Volkshilfe OÖ, FAB Organos Eule sowie PRO HOMINE - Verein für psychische Gesundheit. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung auch heuer wieder vom blinden Liedermacher Walter Stöger, der mit seinen tiefsinnigen Songs begeisterte.
Gutschein und Buch fanden großes Interesse
Wie bereits in den vergangenen Jahren, postierte sich das fünfköpfige pro homine Team (Martin Postlmayr, Andrea Wimmer, Claudia Anzinger, Maria Müller, Ewald Kreuzer) mit einem Infostand direkt gegenüber der Stadtapotheke. In dieser stark frequentierten Zone kam es zu vielen interessanten Gesprächen und Begegnungen. Großes Interesse fand neben den Gutscheinen für einen kostenlosen Besuch der Steyrer Selbsthilfegruppe für Menschen mit Depressionen und deren Angehörige auch das aufgelegte Buch „Neu aufblühen!“, das der Verein pro homine mit finanzieller Unterstützung der OÖ Gesundheitskassa als hilfreichen Ratgeber publizierte und anbot.
Viel positives Feedback
„Von vielen jungen Menschen kam viel positives Feedback“, freute sich Claudia Anzinger vom pro homine Team. „Die meisten bestärkten uns, weiter zu bauen an den Brücken zueinander, miteinander zu reden und gemeinsam etwas zu unternehmen.“ Das Interesse der Steyrer Bevölkerung und Wochenmarkt-Besucher war groß. Auch zwei Lehrerinnen kamen beim pro homine Stand vorbei und meinten, dass das Thema „Depressionen“ mittlerweile auch in den Schulen ein großes Thema geworden ist.
Stadtpolitik lobt Engagement
Auch mehrere Stadtpolitiker statteten dem pro homine Stand einen Besuch ab. Die beiden SPÖ-Vizebürgermeister Michael Schodermayr (zuständig für Soziales und Gesundheit) und Anna-Maria Demmelmayr, NEOS-Gemeinderat Pit Freisais sowie die frühere ÖVP-Gemeinderätin Ursula Voglsam informierten sich aus erster Hand im „small talk“ mit Obmann Ewald Kreuzer. Dieser überreichte ein Exemplar des vereinseigenen Buches „Neu aufblühen!“, in dem Rat und Hilfe bei Depressionen angeboten wird und viele ermutigende Erfahrungsberichte von Betroffenen zu lesen sind. Die Steyrer Kommunalpolitiker dankten für das große Engagement und sprachen sich sehr lobend über die Vereinsaktivitäten zur Förderung der psychischen Gesundheit aus.
Bericht: Ewald Kreuzer / Claudia Anzinger
Fotos: Claudia Anzinger, Wolfgang Glaser, Ewald Kreuzer
Bei der am 14. Mai 2022 im Steyrer Gasthof Bauer stattgefundenen Generalversammlung von PRO HOMINE – Verein für psychische Gesundheit wurden besonders verdienstvolle Mitglieder geehrt: Ilse Ahammer für ihr langjähriges großartiges Engagement bei der Organisation von Freizeitaktivitäten der Selbsthilfegruppe Steyr sowie Maria Müller und Johannes Gasplmayr für deren über 20-jährige Mitgliedschaft beim Verein pro homine.
Vorstandsteam gewählt
Einstimmig wählten die Teilnehmer an der Generalversammlung auch ein fünfköpfiges Vorstandsteam, das für die nächsten drei Jahre die Geschicke des Vereins leiten wird. Ihm gehören an: Ewald Kreuzer (Obmann), Birgit Kastner
und Renate Burgholzer (beide stellvertretende Obfrauen) sowie Christian Pramhas
(Finanzreferent) und Johannes Gasplmayr
(Stv. Finanzreferent). Zu Finanzprüferinnen wurden erneut Ilse Ahammer und Maria Müller bestellt. Zuvor wurde der bisherige Vorstand mit seinem Finanzreferenten Christian Pramhas von der Generalversammlung entlastet und der genauen Buchhaltung durch Johannes Gasplmayr ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt.
Vielfältige Angebote an Selbsthilfegruppen
SHG-Koordinatorin Birgit Kastner informierte über den aktuellen Stand der Tätigkeiten über die pro homine Selbsthilfegruppen in Steyr, Linz, Wels und Vöcklabruck sowie über die während der letzten beiden "Corona-Jahre" angebotene online-Selbsthilfegruppe. Besonders hervorgehoben wurden auch die Aktivitäten der Steyrer Freizeitgruppe, die mit Martin Postlmayr unter dem Motto "Walking & Talking" gerne kleine Wanderungen unternimmt, die sich großer Beliebtheit erfreuen.
Ratgeber-Buch „Neu aufblühen!“ präsentiert
Ein Highlight der Generalversammlung war die Präsentation des vereinseigenen Buches mit dem Titel "Neu aufblühen! Rat und Hilfe bei Depressionen". Das Redaktionsteam, bestehend aus Renate Burgholzer, Christian Pramhas, Claudia Anzinger und Ewald Kreuzer, berichtete von seiner mehrjährigen spannenden und herausfordernden Arbeit. Sie reichte von der Zusammenstellung der inhaltlichen Beiträge und umfangreichen Recherchen bis zur Illustration, der Auswahl der Fotos, dem Layout und nicht zuletzt der Findung eines ansprechenden Buchtitels. Als Geschenk erhielt jedes anwesende Vereinsmitglied diesen wertvollen und hilfreichen Ratgeber mit authentischen Erfahrungsberichten von Betroffenen, die berühren und vor allem ermutigen, niemals aufzugeben. Bei Interesse kann dieses Buch auch telefonisch, per Mail oder persönlich im Vereinsbüro gegen eine freiwillige Spende bestellt werden: Michaelerplatz 11, 4400 Steyr, Tel. 0664 2311570, Mail: pro-homine@gmx.at
Bericht: Ewald Kreuzer, Fotos: Ilse Ahammer, Claudia Anzinger, Ewald Kreuzer
Eintragungswoche: 2.-9. Mai 2022
Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter verschlechtert und durch die Covid-19-Pandemie einen alarmierenden Höhepunkt erreicht: Mehr als jeder zweite Jugendliche leidet an depressiven Symptomatiken und sogar jeder Sechste denkt darüber nach, sich das Leben zu nehmen. (Studie der Donau Universität Krems, 2021).
Wenn ich Zahnschmerzen habe und deswegen zur Zahnärztin gehe, ist es das Normalste der Welt. Wenn es mir aber psychisch nicht gut geht und ich zum Psychologen gehe, werde ich schräg angesehen. Das ist der Grund dafür, dass die Antwort auf „Wie geht‘s dir?“ fast immer ein “gut“ ist – weil psychische Gesundheit immer noch ein Tabuthema ist. Die psychische Gesundheit darf nichts sein, was wir klein reden oder wofür wir uns schämen. Darüber sprechen, wie über Kopfweh. Betroffenen helfen, wie nach einem Sturz.
Verantwortlich fpr dieses Volksbegehren ist die Initiative „Gut, und selbst?“ – ein Zusammenschluss von vielen NGOs, Vereinen, Unternehmen und Institutionen, denen die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ein Herzensanliegen ist.
"Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, alle Projekte und Initiativen, die es bereits zu dem Thema gibt, zu bündeln und im Zeichen der Stärke und Größe gemeinsam als Initiative “Gut, und selbst?” aufzutreten. Wir wollen enttabuisieren, Bewusstsein schaffen und ermutigen – und um das zu verwirklichen, ist sowohl das “System” und die Politik gefragt, aber auch jede einzelne in Österreich lebende Person", heißt es auf der Website https://gutundselbst.at/volksbegehren/
SO KANNST DU UNTERSCHREIBEN
Du kannst mit deiner elektronischen Signatur (Handy-Signatur oder Bürgerkarte) in weniger als einer Minute unterschreiben.
Du kannst auch in jeder beliebigen Gemeinde, jedem Magistrat oder magistratischen Bezirksamt (unabhängig von deinem Wohnsitz) unterschreiben.
Wir ziehen am gleichen Strang!
Davon ist die Vereinsleitung von pro homine überzeugt. "Deshalb unterstützen wir auch voll und ganz dieses Volksbegehren und machen Mut, sich zu beteiligen und für das psychische Wohl von Kindern und Jugendlichen einzutreten", betont Mag. Ewald Kreuzer.